Umfrage zum Nahostkonflikt 2023

In der neuen Umfrage (November 2023) ging es um den aktuellen Krieg in Israel und Gaza und die Haltung Deutschlands. Auf dieser Seite sehen Sie die Ergebnisse dieser Umfrage, wobei einige Ergebnisse noch ergänzt werden und nachhinein ergänzt werden. 

Allgemeine Fragen zur Kriegssituation

Eskalation in Gaza: Schuldfrage

Während die Mehrheit der Teilnehmer die Hamas für die aktuelle Eskalation im Gazastreifen gibt, lege die Schuld für die vielen toten Zivilisten demnach bei Israel. Etwa 39% der Teilnehmer geben Israel die Schuld, nur 28% der Hamas. Etwa 33% der Teilnehmer haben "Weiß nicht" angegeben, was bei allen Fragen der höchste Wert ist. 

Unterstützung der Kriegsparteien

Nur 13,4% der Teilnehmer unterstützen die Kriegsführung einer der beiden Kriegsparteien, die Mehrheit fordert einen Waffenstillstand. Grundsätzlich sind etwa 34% auf der Seite Israels und etwa 31% für Palästina, etwa 28% sind auf keiner Seite (+5% "Weiß nicht" = 33%). 

Nahostkonflikt und Deutschland

Bewertung der Außenpolitik

Nur 20% der Teilnehmer unterstützen den Kurs der Bundesregierung. Während 10% der Bundesregierung vorwerfen, sich zu wenig zu Israel zu bekennen (v.a. westdeutsche CDU/CSU/AfD-Wähler und Juden), meinen etwa 22%, dass Deutschland Israel zu wenig kritisiere und sich nicht für den Waffenstillstand einsetze. Weitere 12,5% fordern sogar einen aktiven Einsatz für Palästinas Existenz (v.a. viele Muslime und Linke). 19,5% stimmten für eine komplette Neutralität Deutschlands und 15,8% gaben "Weiß nicht" an. 

Zunehmender Antisemitismus in Deutschland

Seit dem 7. Oktober, als die Hamas Israel angriffen, nahmen antisemitische Vorfälle in Deutschland massiv zu. In der folgenden Frage wird gefragt, welche (politische) Gruppe Schuld für den zunehmenden Antisemitismus in Deutschland hat. 

35,8% geben Rechtsextremisten die Hauptschuld für den zunehmenden Antisemitismus in Deutschland. Diese Option wurde mehrheitlich von SPD-, Grünen-, FDP-Anhängern sowie von Muslimen gewählt. Fast gleich viele Antworten erhielt die Option "Muslimische Migranten". Diese Option wurde primär von AfD- und CDU/CSU-Anhängern gewählt. Eine kleine Minderheit (4,2%) gab linke und anarchistische Gruppierungen die Hauptschuld (v.a. AfD-Anhänger), 4,8% wählten die Antwortoption "Die Juden selbst". Diese Antwortergruppe setzt sich v.a. aus Leuten zusammen, die den Hamas-Angriff unterstützen (überwiegend muslimische Migranten*) sowie einige wenige AfD- und FW-Anhänger. Etwa 3,3% gaben eine andere Antwort an, z.B. wurde Israel öfters genannt. Etwa 17,7% haben "Weiß nicht" angegeben. Viele von denen haben sich auch bei anderen Fragen zum Nahostkonflikt neutral positioniert. 

*Die meisten muslimischen Migranten haben Rechtsextremisten die Hauptschuld gegeben. 

Wahltrend in Deutschland

Etwa 85% der wahlberechtigten Teilnehmer haben eine Partei angegeben. Die stärkste Partei sind CDU/CSU (27%), gefolgt von der AfD (24%). Die Kanzlerpartei SPD kommt auf 17%, die Grünen auf 14%, die FDP auf 5%, die Linke auf 4%, die Freien Wähler auf 3%, die sonstigen Parteien kommen zusammen auf 6%. Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) wurde nicht berücksichtigt, da die Partei noch nicht rechtlich gegründet wurde. Die CDU hat die Mehrheit in Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Hessen, NRW, Rheinland-Pfalz, Saarland und Schleswig-Holstein. In allen ostdeutschen Flächenländern (Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen) hingegen wurde die AfD stärkste Partei. Im Norden (Niedersachsen, Bremen, Hamburg) wurde die SPD stärkste Partei. Bei Jungen Wählern (unter 30) wurde die AfD stärkste Partei, CDU und Grüne sind fast gleich stark, bei den älteren Wählern ist die CDU/CSU am stärksten. Bei Deutschen mit Migrationshintergrund waren SPD und Grüne überdurchschnittlich stark, während AfD und CDU/CSU weniger Stimmen hatten. Bei Muslimen ist die SPD am stärksten, bei Christen die CDU und bei Konfessionslosen die AfD. 

Hinweis zur Umfrage

Die Umfrage wurde hauptsächlich durch Links in Online-Foren, per Email und auf sozialen Medien verbreitet. Auch wenn erstmals Antworten aus allen Bundesländern gesammelt werden konnten, sind die Ergebnisse nicht für Presseberichte oder offizielle politische Institutionen geeignet. Die Abfragemethoden haben sich zwar professionalisiert, sind jedoch bei weitem noch nicht einem Level mit großen Meinungsforschungsinstitutionen. Folgende Gruppen sind unterrepräsentiert: Ausländer ohne deutscher Staatsbürgerschaft, Personen über 40 Jahre, ländliche Bewohner, Frauen. Die Richtigkeit der persönlichen Daten wurde nicht überprüft. 

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